Event Modeling Workshop: Transparenz, Partnerschaft, echte Ergebnisse
- open200 Team
- 15. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Juli
Event Modeling Workshop – Worum geht es dabei wirklich? Komplexe Systeme zu planen, braucht mehr als Technik. Es braucht gemeinsames Verständnis, klare Strukturen und partnerschaftliche Zusammenarbeit. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was der tatsächliche Nutzen von einem Event Modeling Workshop ist und wie dieser ablaufen kann.

Was ist ein Event Modeling Workshop?
Ein Event Modeling Workshop ist weit mehr als ein klassisches Meeting oder eine Frontalpräsentation. Er ist ein kollaboratives Format, das Fachlichkeit und Technik zusammenbringt: visuell, nachvollziehbar und direkt an Ihren Business-Zielen ausgerichtet. In nur drei Etappen entwickeln wir gemeinsam ein belastbares Modell Ihres Systems und vermitteln dabei neue Sichtweisen.
Der Ablauf: In drei Etappen zum Erfolg
Ein Event Modeling Workshop folgt einer klaren, strukturierten Vorgehensweise. In drei aufeinander aufbauenden Etappen entwickeln wir gemeinsam ein umfassendes, nachvollziehbares Modell Ihres zukünftigen Systems.
1. Business-Ziele definieren
Am Anfang stehen Ihre Ziele. Gemeinsam erarbeiten wir Anforderungen, priorisieren Funktionen und definieren messbare Erfolgskriterien. So wird von Beginn an klar, worauf es wirklich ankommt.
2. Ereignisse modellieren
Im zweiten Schritt verwandeln wir Geschäftsprozesse in Events. Jeder relevante Vorgang wird entlang einer Zeitachse und mit klaren Verantwortlichkeiten sichtbar gemacht. Dadurch entsteht eine nachvollziehbare Übersicht über Abläufe und Abhängigkeiten.
3. Systeme planen
Abschließend planen wir gemeinsam die Umsetzung: Welche Daten fließen wann? Welche technischen Komponenten werden benötigt? Das Ergebnis: eine realistische, nachvollziehbare Basis für Architektur, Entwicklung und Betrieb.
Event Modeling Workshop im Detail
Doch wie sieht ein Event Modeling Workshop im Detail aus? Zuallererst: Ein Event Model ist kein starres Konstrukt. Es entsteht iterativ und verbessert sich mit jeder Diskussion. Ziel ist nicht Perfektion, sondern ein gemeinsames Verständnis, das tragfähige Systeme ermöglicht.
1. Die Zeitachse als Fundament
Jedes Event Model beginnt mit einer horizontalen Zeitachse. Denn sie ist der Ausgangspunkt und das strukturelle Rückgrat der gesamten Modellierung. Auf ihr werden alle nachfolgenden Elemente wie Commands, Events und Views in chronologischer Reihenfolge angeordnet. Diese Darstellung macht deutlich, wann etwas passiert, aber auch in welcher Reihenfolge Aktionen und Reaktionen aufeinander folgen.
Die Zeitachse hilft dabei, den Ablauf eines Systems visuell nachvollziehbar zu machen. Nämlich auch für Personen ohne technischen Hintergrund. Sie ersetzt technische Dokumentation durch eine visuelle Geschichte des Systemverhaltens. Gleichzeitig bildet sie die Grundlage für spätere Diskussionen über Abhängigkeiten, Parallelität und Optimierungspotenziale.
2. Die wichtigsten Events platzieren
Nachdem die Zeitachse gezeichnet ist, werden die zentralen Events entlang dieser Linie platziert. Ein Event ist immer eine Zustandsveränderung im System; etwas, das „passiert ist“. Events werden stets in der Vergangenheitsform formuliert, z. B. „Bestellung aufgegeben“, „Zahlung abgeschlossen“ oder „Nutzer registriert“.
Wichtig ist hier die Auswahl: Es geht nicht darum, jeden kleinen Systemschritt zu erfassen, sondern jene Ereignisse zu identifizieren, die geschäftsrelevant sind und Einfluss auf den Systemzustand haben. Durch diese Fokussierung entstehen Modelle, die klar, übersichtlich und diskutierbar bleiben.
3. Commands identifizieren
Events passieren nicht von allein, sie werden ausgelöst. Diese Auslöser heißen Commands. Sie beschreiben aktive Handlungen, die entweder von Usern oder anderen Systemen initiiert werden, etwa „Bestellung aufgeben“, „Produkt hinzufügen“ oder „Passwort zurücksetzen“.
Commands werden in der Imperativform notiert und zeitlich vor den Events platziert, die sie auslösen. Durch Pfeile zwischen Command und Event wird diese Kausalität visualisiert. Dieses Zusammenspiel hilft allen Beteiligten zu verstehen, wer was tut und mit welchem Effekt. Dadurch werden komplexe Systeme leichter greifbar.
4. Views hinzufügen
Während Commands Veränderungen anstoßen und Events sie dokumentieren, zeigen Views den aktuellen Systemzustand aus der Perspektive der User oder technischer Komponenten. Eine View ist in der Regel eine Lesedarstellung, zum Beispiel eine Bestellübersicht, ein Zahlungsstatus oder eine Kontoansicht.
Views werden mit Events verknüpft, die sie beeinflussen, und sind häufig die Grundlage für Entscheidungen oder Folgeaktionen. Mehrere Views können auf denselben Events basieren. Je nach Zielgruppe oder Anwendungsfall entstehen so unterschiedliche Sichten auf das Systemverhalten. Views machen sichtbar, was sich nach einem Event geändert hat. Besonders hilfreich sind Views, um sicherzustellen, dass fachliche Anforderungen korrekt umgesetzt wurden: Denn sie spiegeln das Ergebnis für die Anwender:innen wider.
5. Benutzeroberflächen skizzieren
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Event Modeling ist die grobe Skizzierung der User Interfaces, sprich: also der Interaktionspunkte zwischen Mensch und System. Es geht dabei nicht um pixelgenaues Design, sondern um funktionale Klarheit: Welche Informationen werden eingegeben? Welche Aktionen sind verfügbar? Welche Informationen werden angezeigt?
Durch die Verbindung von UI mit den jeweiligen Commands und Views entsteht ein durchgängiges Bild vom Nutzerverhalten bis zur Systemreaktion. Das erleichtert nicht nur die Kommunikation zwischen Fachbereich und Entwicklung, sondern dient auch als frühes Feedbackinstrument zur Validierung von Anforderungen.
6. Swimlanes nutzen
Komplexe Systeme bestehen oft aus mehreren Rollen oder Komponenten, z. B. Kunden, Admins, externe Schnittstellen oder Subsysteme wie Zahlungsanbieter. Um diese Unterschiede sichtbar zu machen, nutzt man Swimlanes: horizontal unterteilte Bereiche im Modell, die Verantwortlichkeiten trennen.
Jede Swimlane steht für eine bestimmte Rolle oder Systemkomponente. So wird auf einen Blick klar, welcher Teil des Systems für welchen Ablauf zuständig ist. Das ist ein großer Vorteil für die spätere technische Umsetzung, aber auch für Governance-, Compliance- oder Sicherheitsüberlegungen.
Zusammenfassend gesagt: Diese sechs Schritte bilden das Grundgerüst jedes Event Models: vom ersten Post-it bis zur vollständigen Ablaufdarstellung. Sie helfen dabei, fachliche Anforderungen visuell zu erfassen und, technische Implikationen frühzeitig zu erkennen.
Was ein Event Modeling Workshop bewirkt
Beim Event Modeling steht nicht der aktuelle Zustand eines Systems im Fokus, sondern die Zustandsveränderungen über die Zeit hinweg. Im Event Modeling Workshop wird jedes Systemverhalten anhand von Events dargestellt – also Ereignissen, die den Zustand verändern.
Diese werden auf einer horizontalen Zeitachse visualisiert. So wird nachvollziehbar, welche Aktionen welche Änderungen auslösen und wie sich der Systemzustand im Lauf der Zeit entwickelt. Dieses visuelle Vorgehen erleichtert es Teams, fachliche Anforderungen und technische Umsetzung klar miteinander zu verknüpfen.
Ein Event Modeling Workshop bei open200 ist kein Frontal-Format. Es ist ein partnerschaftlicher Prozess, der Teams abholt, wo sie stehen und befähigt:
Fach- und Technik-Sicht werden zusammengeführt
Statt Prozesse abzuarbeiten, vermitteln wir Denkweisen
Alle Beteiligten erhalten Einblicke in Methoden und Strukturen
So schaffen wir nachhaltiges Wissen, stärken Ihre Teams und legen die Basis für eigenständige, zukunftsfitte Entscheidungen.
BPM, UML oder Event Modeling?
Im Vergleich zu anderen Methoden wie BPM (Business Process Modeling) oder UML (Unified Modeling Language) bietet Event Modeling entscheidende Vorteile. Während BPM stark auf Prozessoptimierung und UML auf technische Systemanalyse fokussiert sind, schafft Event Modeling eine leicht verständliche, visuelle Darstellung der Geschäftslogik und Datenflüsse.
Im Event Modeling Workshop entstehen keine abstrakten Diagramme, sondern eine greifbare Storyline der Systeminteraktionen. So werden Missverständnisse frühzeitig vermieden und eine solide Basis für Architekturentscheidungen geschaffen.
open200: Ihr strategischer Sparringspartner
Bei open200 verstehen wir uns nicht als externer Dienstleister, sondern als Ihr Sparringspartner. Wir vermitteln Wissen, fördern Perspektivenwechsel und unterstützen Sie dabei, Systeme nachvollziehbar und robust zu konzipieren.
Unser Ziel: Ihr Team dazu befähigen, Systeme selbstsicher weiterzuentwickeln, basierend auf einer klaren, gemeinsam erarbeiteten Grundlage.
Sie haben noch Fragen oder möchten einen Event Modeling Workshop buchen? Dann sprechen Sie mit Sebastian.
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