Eventgetriebene Systeme: Warum Unternehmen von Ereignissen statt Momentaufnahmen profitieren
- open200 Team

- 15. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Okt.
Eventgetriebene Systeme können ein Unternehmen retten. Klingt dramatisch? Ist aber gelebte Realität. Dieses Beispiel veranschaulicht das:
Ein Logistikunternehmen in Österreich stand vor einigen Jahren vor der Herausforderung: Kundinnen und Kunden konnten ihre Bestellungen zwar online aufgeben, aber sobald etwas im Prozess schiefging, war es unmöglich nachzuvollziehen, was genau passiert war. Die Datenbank zeigte nur den letzten Status „Bestellung nicht erfolgreich“, nicht aber, wie es dazu gekommen war. War die Bestellung tatsächlich rechtzeitig eingegangen? Wurde sie verarbeitet, bevor das System ausfiel? Fehlte eine Zahlung oder war nur die Rückmeldung des Zahlungsdienstleisters nicht eingetragen?
Die IT-Abteilung konnte nur spekulieren. Für das Business bedeutete das: unzufriedene Kundschaft, zeitaufwändige Recherchen und Rätselraten. An diesem Punkt wurde klar: Eine Architektur, die nur Momentaufnahmen speichert, reicht nicht mehr aus. Genau hier setzen eventgetriebene Systeme an.

Was bedeutet eventgetrieben?
Eventgetriebene Architekturen basieren nicht auf starren Datenmodellen, die nur den aktuellen Zustand speichern. Stattdessen stehen Ereignisse (Events) im Mittelpunkt. Jedes Event beschreibt eine konkrete Zustandsänderung im System, beispielsweise „Bestellung aufgegeben“ oder „Zahlung abgeschlossen“.
Der entscheidende Unterschied: Events werden nicht überschrieben. Statt nur die aktuelle Sicht zu speichern, bleibt die gesamte Historie erhalten. So entsteht eine lückenlose Nachvollziehbarkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Systeme erzählen ihre Geschichte Schritt für Schritt – ohne Informationsverlust.
Bausteine eventgetriebener Systeme
Um diese Idee umzusetzen, braucht es klare Bausteine:
Events: Unveränderliche Fakten, die den Zustand eines Systems dokumentieren.
Commands: Aktionen, die von Benutzer:innen oder Systemen ausgeführt werden und neue Events auslösen.
Views: Abgeleitete Sichten, die aktuelle Zustände lesbar machen, zum Beispiel eine Bestellübersicht.
Dazu kommen zwei zentrale Ansätze: Event Sourcing und Event Streaming. Während Event Sourcing die vollständige Speicherung aller Events als Grundlage für die Systemarchitektur nutzt, liegt der Fokus bei Event Streaming auf der kontinuierlichen Verarbeitung und Verteilung von Events in Echtzeit. Beides ergänzt sich: Das eine sorgt für eine verlässliche Historie, das andere für schnelle Reaktionsfähigkeit.
Eventgetriebene Systeme: Vorteile für Unternehmen
Eventgetriebene Systeme bringen konkrete Vorteile:
Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Jeder Schritt ist dokumentiert. Unternehmen können exakt nachvollziehen, wie ein Zustand zustande kam.
Skalierbarkeit: Durch lose Kopplung lassen sich Systeme flexibel erweitern, ohne dass bestehende Komponenten angepasst werden müssen.
Resilienz: Selbst wenn, wenn einzelne Dienste ausfallen, bleibt das Gesamtsystem handlungsfähig. Events gehen nicht verloren, sondern werden nachverarbeitet.
Fachliches Alignment: Mit Methoden wie Event Modeling entsteht eine gemeinsame Sprache, die Business und IT verbindet. Prozesse werden sichtbar und verständlich für alle Beteiligten.
Eventgetriebene Systeme mit open200
Bei open200 verbinden wir zwei Welten: Event Modeling als visuelle und kollaborative Methode, die komplexe Abläufe verständlich macht, und Solution Engineering, das diese Modelle in belastbare Architekturen übersetzt.
Wir verstehen unsere Leistungen als Mentorship. Das bedeutet: Wir dokumentieren Wissen, wir vermitteln es, und wir verankern es in den Unternehmen. Ziel ist nicht nur eine funktionierende technische Lösung, sondern auch ein nachhaltiger Kompetenzaufbau. Das Ergebnis sind Systeme, die nicht nur technisch skalierbar, sondern auch fachlich und für nicht-technische Teammitglieder nachvollziehbar sind.
Wenn Sie überlegen, wie sich dieses Prinzip in Ihren Projekten anwenden lässt, laden wir Sie ein: Starten Sie den Austausch mit uns oder buchen Sie direkt einen Build-Your-Own-Solution Workshop bei uns.


